Was leistet KoMeT ?

KoMeTs Anliegen ist es, sowohl für Menschen als auch für Tiere optimale Voraussetzungen für den Umgang miteinander zu schaffen.

Klar ist, dass die Tiere uns Menschen für ihr Wohlergehen brauchen. Aber braucht nicht auch der Mensch den Umgang mit Tieren und der Natur?
Dieser Zusammenhang findet sowohl in der Wissenschaft, als auch in der Öffentlichkeit mehr und mehr Zustimmung!
Wir sind eine Gruppe von Tier- und Menschenfreunden, die es sich gemeinsam mit Jugendlichen zur Aufgabe gemacht haben, endlich konkret etwas gegen das un-endliche Leid zu unternehmen, das in unserem Land täglich hunderten von Pferden widerfährt.

Jeder von uns kennt Tierheime für Kleintiere, dort finden Hunden und Katzen in Not Aufnahme und eine Zukunft. Doch kaum jemand kennt das grausame Schick-sal von Pferden, die nicht mehr den Anforderungen des Menschen entsprechen.

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was mit vielen Reitschulpferden geschieht, die nicht mehr für ihren Dienst geeignet sind, weil sie alt oder krank werden oder dem täglichen Leistungsdruck nicht mehr gewachsen sind?
Was passiert mit Sportpferden, die keine Sieger sind?
Wo landen Pferde, deren Besitzer in finanzielle Not geraten sind, Pferde deren Besitzer plötzlich krank werden?
Kennen Sie Pferde, die älter als 30 Jahre sind?
Gibt es eigentlich Altersheime für Pferde?
Wer kauft Pferde, die durch Unkenntnis der Besitzer verritten wurden oder als schwierig gelten?
Was passiert, wenn jemand ein solches Pferd an einen Händler verkauft und der Pferdemarkt völlig übersättigt ist?
Wohin gehen die überflüssigen Pferde und Fohlen?

Die Besitzer sind oftmals unwissend und möchten an ein gutes Schicksal ihres ehemaligen Pferdepartners glauben, hier ist dringend Aufklärung und Hilfe not-wendig! KoMeTs Ziel ist es, den Tieren zu helfen und die Besitzer zu unterstützen, wenn sie ihre Pferde abgeben müssen.

Wie sieht die Arbeit von KoMeT konkret aus?
Häufig werden wir über Notfälle informiert, die Nachrichten erreichen uns per Telefon oder E-Mail.

Es gibt Meldungen über Pferde, deren Eigentümer erst einmal unbekannt sind. Pferde, die kein Wasser oder / und kein Futter haben, die eingesperrt in dunklen Verschlägen ihr Leben fristen müssen oder alleine und vernachlässigt auf einem Paddock stehen. Dies sind einige der traurigen Einblicke, die wir täglich gewinnen.

In diesen Fällen schalten wir das zuständige Veterinäramt sofort ein, wenn akute Gefahr für Leib und Leben der Pferde besteht. Der Eigentümer bekommt somit konkrete Auflagen zwecks Abstellung der Missstände. Darüber hinaus setzen wir uns mit dem Eigentümer in Verbindung und bieten ihm an, die Pferde in gute Plätze zu vermitteln. Oftmals sind die Eigentümer froh über eine solche Hilfestel-lung und nehmen das Angebot gern an. Leider gibt es jedoch auch viele Fälle, in welchen Eigentümer die Pferde nicht abgeben wollen, obwohl ein Interesse an den Tieren nicht erkennbar ist. Und sehr häufig bieten uns die Besitzer zwar die Übernahme der Pferde an, jedoch nur gegen Zahlung eines Kaufpreises, denn der Schlachter würde ja schließlich auch etwas zahlen …

Dieser Teil der Arbeit erfordert sehr viel Fingerspitzengefühl im Umgang mit Menschen, deren Beweggründe Pferde zu halten für uns oft nicht nachvollziehbar sind. Das erfordert viel Zeit und ein gutes Netzwerk von ehrenamtlichen Helfern, die bereit sind, Kontrollfahrten in ihrer Freizeit mit ihren eigenen Fahrzeugen zu übernehmen. Wenn wir unterwegs sind, haben wir immer einen Eimer für Wasser und einen Erste Hilfe-Kasten für Pferde an Bord …

Oft erhalten wir Hilferufe von jugendlichen Reitschülern, die erfahren haben, dass ihr Lieblingspferd zum Schlachter gebracht werden soll. Das Pferd ‚funktioniert’ nicht mehr, fällt wegen Krankheit oft aus oder ist im Laufe der Jahre ‚biestig’ geworden und will niemanden mehr an sich heranlassen. Dies ist oftmals die Folge von Überlastung und dem täglichen Stress. Sicherlich gibt es auch Fälle, wo der Besitzer eines solchen Pferdes dem Tier ein Rentnerleben auf einer Wiese ermöglicht – als Dank für die jahrelange Arbeit. Aber leider ist es an der Tagesordnung,dass solche Pferde ohne viele Überlegungen beim Schlachter enden.

Der junge Reitschüler ist nicht in der Lage, ‚sein’ Pferd zu retten, hier beginnt die Hilfe von KoMeT. Wir nehmen sofort Kontakt mit den Eigentümern auf, um ihn von einer pferdegerechten Lösung zu überzeugen. KoMeT übernimmt die Vermittlung des Pferdes zu einem geeigneten Platz.

Sportreiter melden sich bei uns, wenn sie ihr Pferd „in Rente“ schicken wollen.
Viele Reiter wünschen sich noch einen guten Platz für ihren Pferdepartner, der sie bisher zuverlässig und treu im Turniersport begleitet hat. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo das Pferd ein Alter erreicht, wo es den Anforderungen nicht mehr gewachsen ist und ehe das Pferd „kaputt“ ist und erhebliche Handicaps durch weitere Belastung entstehen würden, möchte der verantwortliche Reiter es in geeignete Hände abgeben – z. B. an einen Freizeitreiter, der nur 2 – 3 x pro Woche einen Geländeritt unternehmen möchte und der sich ein zuverlässiges Pferd wünscht. Der Sportreiter möchte sich ein neues Pferd anschaffen, das den Anforderungen im Turniersport gewachsen ist – das ist verständlich und völlig in Ordnung, wenn er für eine gute Zukunft des ‚alten’ Pferdes Sorge trägt.

Freizeitreiter melden sich bei KoMeT auf der Suche nach einem zuverlässigen Pferd, das auch für nicht ganz perfekte Reiter geeignet ist. Oft sind es Reiter, die aus beruflichen oder privaten Gründen einige Zeit mit dem Reiten ausgesetzt hatten.
KoMeT bringt die beiden Parteien zusammen. Wir erfragen die genauen Daten zu den Pferden, die einen Platz suchen und auf der anderen Seite die exakten Anfor-derungen und Vorstellungen der Menschen, die einem Pferd in Not einen guten Platz anbieten.

Auch aus anderen Gründen werden Plätze gesucht:
– aktuell sehr häufig auf Grund von Arbeitsplatzverlust des Eigentümers und somit finanziellem Engpass.
– auf Grund von Krankheit oder Zeitmangels des Eigentümers
– Pferde werden zu ‚Scheidungswaisen’
– Alter oder Handicap des Pferdes. Auch ein nicht mehr reitbares Pferd kann für ein anderes Pferd ein unbedingt notwendiger Weidegefährte sein – und für einen anderen Pferdehalter, der in eigener Regie nur ein einzelnes Pferd hält, die Lö- sung!

Engagierte Pferdefreunde bieten Plätze in einem „Pferdealtenheim“ an. Aus Liebe zum Tier bieten sie zu günstigen Konditionen Vollverpflegung und –versorgung und ermöglichen so den Pferden einen schönen und würdigen Lebensabend.

Leider ergeben sich viele Fälle nicht wie oben geschildert. Viele Pferdebesitzer, die in eine Notlage geraten oder aus obigen Gründen ihre Pferde abgeben wollen oder müssen, kennen das Leistungsangebot von KoMeT und ähnlichen Tierschu-tzorganisationen nicht und treffen. Oft in Unkenntnis der folgenden Tatsachen eine grausame Entscheidung für ihr Pferd.

Oft werden z. B. ehemalige Sportpferde als Freizeitpferde an einen Händler verkauft, ggf. wird das bisherige Pferd beim Händler in Zahlung gegeben. Der Händler verspricht, das Tier nur in wirklich gute Hände zu verkaufen. Die Besitzer glauben daran oder vielleicht wollen sie oft auch nur daran glauben, denn die Händler haben in den meisten Fällen nur das Ziel, maximalen Gewinn zu erwirt-schaften. Wird das Pferd nicht innerhalb weniger Tage verkauft, übersteigen die Kosten für Unterhalt und Versorgung innerhalb von kürzester Zeit den möglichen Kaufpreis. Daher wird nicht lange gezögert und die Pferde gehen den letzten Weg – zum Schlachter.

Wenn sie ‚Glück’ haben, werden sie in der Nähe geschlachtet und auch das ist für ein intelligentes und fühlendes Wesen der blanke Horror. Wer einmal auf einem Schlachtpferdemarkt war und in die Augen der Tiere gesehen hat, weiß wovon wir sprechen. Das Wissen um das bevorstehende Schicksal ist deutlich darin zu lesen und noch immer wehrt sich das Pferd nicht, erfüllt noch immer treu die Anforder-ungen, die an es gestellt werden.

Die Tiere gehen auf lange Schlachttransporte, oft nach Süditalien, Ungarn oder Nordafrika – gestapelt in LKW's, meist ohne Versorgung, bei hohen Temperaturen und mit schwersten Verletzungen, niemals treffen alle Tiere lebend am Zielort ein…

KoMeT setzt sich dafür ein, die unglaublichen Bedingungen dieser Transporte und der Schlachtung selbst zu ändern, jedoch ist dies kein Weg, um sofort Hilfe leisten zu können. Zudem werden wir niemals die finanziellen Mittel haben, alle diese Tiere aufzukaufen und unterzubringen.

KoMeT setzt den Hebel vorher an – bevor die Pferde unter katastrophalen Um-ständen zu unwürdigen Kreaturen degradiert werden:

Wir informieren aktiv die Eigentümer von Pferden über unsere Arbeit und das KoMeT-Leistungsangebot!

KoMeT erreicht Eigentümer und Interessenten über aktiven Kontakt mit Reitställen, Auslage von Informationen in Reitsportgeschäften, über die Internetseite und diverse Links zu KoMeT auf anderen Homepages, Infostände auf Turnieren, Messen etc. – und durch Weitergabe der Informationen durch unsere Mitglieder und bisherige Kontakte.

Immer wieder hören wir, wie wunderbar es ist, dass es eine Tierschutzorganisation gibt, die solche Möglichkeiten und eine umfassende Beratung und Betreuung anbietet – bitte geben auch Sie unseren Link an alle interessierten Pferdeleute weiter – vielen Dank!

Gerade haben wir einen kleinen Hof gefunden, den wir zum 1.9.05 anmieten konnten, um nun auch über die bisherigen Pflegestellen hinaus in eigener Regie Notfälle aufnehmen zu können. Ziel ist, in naher Zukunft gemeinsam mit interes-sierten Jugendlichen den Hof zu führen, um sowohl für Menschen als auch für die Tiere optimale Lebensbedingungen zu schaffen.

Geleitet werden wir durch Erkenntnisse und Methoden der Ttiergestützten Pädagogik. Durch unsere Arbeit eröffnet sich den Jugendlichen ein breites Lern- und Betätigungsfeld jenseits von Notendruckund Leistungszwang, verbunden durch das gemeinsame Interesse an Pferden.

In unserer Arbeit setzen wir klare Signale und grenzen uns ab von zunehmender Passivität, Orientierungslosigkeit und Sinnlosigkeit. Gerade unsere Großstadtju-gend kann hier die Beziehung zur Natur und ihren Mitgeschöpfen beim Erleben erlernen und einen echten „Sinn“ finden.

Natürlich kostet unsere Arbeit Geld. Zwar arbeiten wir alle ehrenamtlich und mit dem kleinstmöglichen finanziellen Aufwand, aber wir wollen nicht verschweigen, dass gerettete Pferde oft erst einmal tierärztlich mit den damit verbundenen Kosten versorgt werden müssen und zudem viele Eigentümer, auch wenn wir sie von der guten Zukunft für ihr Pferd überzeugen konnten, nicht auf Zahlung des Schlachtpreises verzichten …

Aber wir sind sicher, dass uns alle Pferdefreunde Recht geben werden, es macht unendlich glücklich, ein Pferd glücklich zu machen…
Manche Besitzer sind dankbar und bereit, KoMeT die Kosten für die Vermittlung zu erstatten – leider lange nicht alle und die Kosten für Telefon, Fahrten zu aktuellen Fällen, der Versorgung der Notfälle etc. sind hoch.

Und wir freuen uns über jede kleine Unterstützung unserer Arbeit, jede Mitgliedschaft oder Patenschaft!